Am Kaltenbach lagen 6 Wasserkraftanlagen. Die nach dem Familiennamen der Betreiber benannten Kotten sind: Friedrichshammer, der Tescheshammer, der mittlerer Kotten(heute der Manuelskotten), der Hölterhoffskotten-später Petrickshammer, die Kaltenbacher Mühle und der Schütterhammer.
1755
wurde das erste Kottengebäude erbaut. es wurde in den Grundmauern eine Inschrift gefunden.
1827
gibt es einen Standortplan mit dem Grundriss des Gebäudes
1867
übernimmt Emanuel Morsbach den mittleren Kotten von seinem Schwiegervater Carl Jacob Freund.
1898
Wegen der häufigenVerwechslung mit dem Morsbacher Kotten am Morsbach, wird dieser Kotten nach dem Vornamen des neuen Besitzers in „Emanuelskotten“ umbenannt, im Volksmund wurde daraus „Manuelskotten“
1901
brennt dieser „Manuelskotten ab.
Das heutige Gebäude wurde an dieser Stelle 1901 nach dem Brand des alten Gebäudes vergrößert wieder aufgebaut. Im Erdgeschoss wird an „nass gehaltenen Schleifsteinen“ gearbeitet und im Obergeschoß an den Pliest-und Polierböcken. Insgesamt bis 28 Männer (Naat-und Drügschlieper) arbeiten im Gebäude, aber nicht immer gleichzeitig. Die Schleifer kommen teilweise aus dem Umland und mieten sich stundenweise den jeweiligen Arbeitsbereich = sogenannte Halblöhner.
1902
wird eine „liegende Dampfmaschine mit stehendem Heizkessel“ installiert. Defekte am Wasserrad – Teichverschlammung – Frost –längere Trockenheit, machen diese Anlage notwendig, damit kontinuierlich gearbeitet werden kann.
1904
wird der Fliehkraftregler eingebaut um einen gleichmäßigen Lauf der Schleifsteine (auch bei Belastung) zu gewährleisten und ein Durchdrehen des Wasserrades auszuschließen.
Die Schleifsteine aus Sandstein kamen per Bahn aus der Eifel zum Bahnhof Cronenberg und von dort mit Pferd und Wagen ins Kaltenbachtal zum Kotten.
1926
Ab jetzt sorgt ein Stromgenerator mit 110 Volt für elektrisches Licht.
1930
Naturschleifsteine (z.B.Sandsteine aus der Eifel)werden verboten und gegen Kunststeine ausgetauscht. Diese Schleifsteine bestehen aus Korund – als Schleifmittel, sowie eine Magnesit-Verbindung = Magnesiumoxyd MgO und Magnesiumchlorid MgCI2
1934
Ein Dieselmotor der Fa. Anton Schlüter, Bj. 1927, mit 30 PS bei 375 Umdrehungen, einem Hubraum 11 Liter wird aufgebaut und verdrängt damit die aufwendig zu bedienende Dampfmaschine. Sie wurde anlässlich des Neubaus der Sheddächer entfernt.
1943
Das Kaltenbachtal bekommt elektrischen Strom per Freileitungen
1950
Der Schornstein der Dampfmaschine ist 20 Meter hoch – ( die Esse) wird abgerissen und die Steine vor dem Kotten als Pflasterung verlegt.
1953
Bekommt der Kotten 220 Volt Stromleitungen und später auch 380 V Kraftstrom.
1958
Helmut Morsbach übernimmt den Kotten von seinem Vater Karl.
1959
tritt Rolf Bergmann (Cousin von Helmut Morsbach) in den Betrieb ein.
1960
Der Kotten bekommt einen Drehstrommotor (380 V), der durch seine schnelle Einsetzbarkeit eine gute Ergänzung zum Wasserrad ist. Der Dieselmotor bleibt vor Ort, aber außer Betrieb.
1961
Das Wasserrad erhält eine neue Welle von der Fa. Ernst May, Solingen
1969
Das Wasserrad wird repariert und erhält ein neues Dach durch Fa. Stein(Herr Riemann)
Bis Anfang der 70er Jahre lag der Schwerpunkt beim Schleifen von Heckenscheren (jährlich bis zu 250 Tausend).
In den 70er Jahren begann man mit dem Schleifen von Cutter-Messern für die Fa. Steffens Remscheid.
1971
Es wird ein Zuschauerbereich vor dem Wasserrad hergerichtet. Die Zuwegung wird mit Betonsteinen hergestellt. Der Durchlauf vom Vorschütt wird erneuert. Eine alte Winde vom Petrikshammer(Fa. Küller) kommt zu neuen Ehren. Sie reguliert jetzt den Wasserzufluss zum Rad.
1984
Der Zulauf zum Wasserrad muss repariert und erneuert werden. Das neue Schütt ist aus Eichen-Kernholz.
1984
Der Manuelskotten sowie die Außenanlage mit Stauteich, – Stauregulierung, Hauptsperrschott und Untergraben, werden unter Denkmalschutz gestellt.
1990
Der Förderverein Manuelskotten wird gegründet und kann mit Hilfe der NRW-Stiftung die Anlage von den letzten Besitzern „Helmut Morsbach und Rolf Bergmann“ kaufen.
1992
Der Manuelskotten geht in den Besitz der Stadt Wuppertal über und ist eine Außenstelle des „Historischen Zentrums“. Es wird ein Pachtvertrag für die unteren Räume= Schleiferwerkstatt mit dem Schleifer Dirk Fromm abgeschlossen.
1995
Der Dieselmotor wird wieder gangbar gemacht. Die Lehrwerkstatt der WSW leistet mit Meister und 3 Lehrlingen die Wiederbelebung.
1998
Das Obergeschoss des Kotten`s wird abgetragen und von Obergeschoss-Boden ab erneut aufgebaut und saniert. Dies dauert 3 Jahre und wird durch die Organisation-“Arbeit statt Sozialhilfe“ – durchgeführt
1999
Erhalt der Dampfmaschine der Fa. Luhns(Seifenfabrik), Oberbarmen. Restaurierung durch den Historischen Arbeitskreis der WSW- über einen Zeitraum von 4 Jahren
2001
Im Rahmen der Umbau + Sanierungsmaßnahmen durch das Gebäude Management Wuppertal, wird eine Gas-Zentralheizung installiert, mit einem Gastank neben dem Gebäude. Außerdem wird eine Sammelgrube mit 5500 lt. gesetzt und im Obergeschoss eine Toilette installiert. Da es kein Trinkwasser im Kotten gibt, wird sie ökologisch richtig mit Teichwasser betrieben.
2001
Wird im Obergeschoss ein Ausstellungsraum eingerichtet und Werkzeuge der Cronenberger Industrie gesammelt und in Vitrinen ausgestellt.
2002
Das Wasserrad muss abgestellt werden, es klappert und läuft nicht mehr rund.
2004
Im Februar wird das defekte Wasserrad durch das THW gesprengt und mit Hilfe der Fa. Neeb-Autokran die Reste aus dem Untergraben geholt. Im Mai erfolgte die Erneuerung des Wasserrades, durch die Mühlenbaufirma Dipl.Ing. Andreas Düntzsch aus Riesa/Elbe. Die Fa. Küller setzt die neuen Eisenringe auf die Welle. Die Finanzierung erfolgt durch die Regionale 2006 über den Bergischen Ring.
2005
Der Stauteich wird durch manuelle (Bagger) Maßnahme berbeitet um die Staufähigkeit wieder zu erhöhen. Zeitgleich wird auch der Damm erneuert durch Spenden in Form von Lehmerde und gespendete Kosten der Baggerarbeiten .
2005
Der Manuelskotten (früher Mittlerer Kotten) ist 250 Jahre alt.
2008
Es wird ein gebrauchter Druckluftbehälter installiert, damit die Dampfmaschine auch in Betrieb genommen werden kann.
2007
Die Wasserrad-Welle ist morsch durch einen Pilz. Sie muss erneuert werden.
2016
Neubau des Holz-Schütt`s im Kottenteich und Überholung der Windenkonstruktion für den Wassereinlass in den Eiskasten.
2017
Der Raum wird mit Hilfe des LVR museal umgestaltet und eine Nass-Knie-Schleifer-Ausstellung eingerichtet.
2018
Der Stauteich ist wieder durch Sedimente und sonstige Ablagerungen verschlammmt. Durch ein Druckluft-Verfahren soll mit Sauerstoffzufuhr die Entschlammung durchgeführt werden.