Der Manuelskotten in Wuppertal-Cronenberg

Mit dem Manauelskotten besitzt die Stadt Wuppertal ein industriegeschichtliches Denkmal besonderer Art. Eingebettet ins enge Tal des Kaltenbachs liegt der Kotten auf halbem Weg zwischen Cronenberg und Kohlfurth. Heute ist der Manuelskotten nicht nur die letzte mit einem Wasserrad betriebene Anlage an diesem Bach, sondern im gesamten Stadtgebiet von Wuppertal.

Der Eingangsbereich des Manuelskotten in Wuppertal Cronenberg - Foto: Frank Sonnenberg

Durch die verschiedenen Antriebsarten, die unter seinem Dach versammelt sind, ist er auch einmalig in der gesamten Region. Mit Wasserrad, Dampfmaschine, Dieselmotor, Generator und Elektromotor gibt er einen Überblick über die Geschichte der Energiegewinnung seit dem Mittelalter. Im Manuelskotten wird auch heute noch gewerblich geschliffen und geschärft. Durch die weitestgehend unveränderte Technik und minimale Eingriffe in die Umgebung des Kottens, kann gerade dadurch eine authentische Situation vorgestellt werden.

Die Anlage

Auf der Rückseite des Gebäudes befindet sich ein oberschlächtiges Wasserrad mit 5,60 m Durchmesser, das aus dem angrenzenden Stauteich gespeist wird. Im Inneren des Kottens setzt es die Transmission in Bewegung, über die die Schleifsteine und ein 110 V Generator für die Beleuchtung, angetrieben werden. Die Zahnräder, die die Kraft vom Wasserrad auf die Transmission übertragen, sind im Maschinenraum offen einsehbar. Ungewöhnlich ist die Verwendung eines Fliehkraftreglers an dieser wassergetriebenen Anlage, der das Regulierschott und damit die gleichmäßige Umdrehungszahl der Schleifsteine steuert. Alternativ wurde die Anlage mit einer Dampfmaschine, später mit einem ein 30 PS Dieselmotor betrieben. Als neueste Entwicklung wurde ein Elektromotor installiert.

Der Manuelskotten in Wuppertal Cronenberg by Frank Sonnenberg
Der Manuelskotten in Wuppertal Cronenberg by Frank Sonnenberg
Der Manuelskotten in Wuppertal Cronenberg by Frank Sonnenberg

Ausstellung über Nassschleiferei

Seit Herbst 2017 besitzt der Manuelskotten eine neue Attraktion: eine Ausstellung zur Nassschleiferei, die im Obergeschoss (zu den Öffnungszeiten des Kottens und nach Vereinbarung) besichtigt werden kann.

Informative Texte, historisches Bildmaterial, Archivalien und zahlreiche Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Vereins gewähren spannende Einblicke in die Geschichte des Manuelskottens und des Nassschleifens. Sie berichten über die Menschen hinter den Schleifsteinen, über deren Arbeitsalltag und Arbeitsbedingungen.

Die speziellen Handgriffe und Herausforderungen des Handwerks werden dabei ebenso beleuchtet, wie Cronenbergs Bedeutung als Fertigungsort hochwertiger Werkzeuge. Die Sammlung des Vereins umfasst mehr als 500 Exponate. Der größte Teil davon ist in thematisch geordneten Schubladen untergebracht. Diese laden zum Entdecken, Nachlesen und Vertiefen ein. Gefördert wurde die Ausstellung durch den Landschaftsverband Rheinland.

So finden Sie zum Kotten

Der Manuelskotten liegt im Tal des Kaltenbachs, der auf der Höhe von Wuppertal – Cronenberg entspringt. Er mündet beim Ortsteil Kohlfurth in die Wupper. Erreichbar ist der Kotten über einen schmalen Straßenzug, der Kohlfurth durch das Kaltenbachtal mit der Solinger Straße verbindet, oder mit den Bergischen Museumsbahnen, die von Kohlfurth durch das Kaltenbachtal eine historische Straßenbahnstecke befahren. Das Kaltenbachtal lässt sich auch hervorragend ab Kohlfurth oder Cronenberg erwandern. Mit dem Bus CE 64 fahren Sie am besten bis Kohlfurther Brücke und folgen der Beschilderung bis zur Straßenbahn und dem Manuelskotten.

Ein besonderes Highlight: Luftbilder vom Manuelskotten. Man kann sehr gut seine einsame Lage im Tal erkennen.

Luftbild des Manuelskottens im Kaltenbachtal

Luftbild des Manuelskottens im Kaltenbachtal

Luftbild des Manuelskottens im Kaltenbachtal

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